Mein Wochenende oder der nächtliche Besuch

Ohje, das Wochenende ist mal wieder vorbei!
So schnell, wie es kam, so schnell ist es auch von dannen gezogen. Ich schaue ihm nach, winkend mit einem Taschentuch in der Hand, bereit meine Tränen zu trocknen..

Ach pipapo, kleiner Scherz. So schlimm ist es auch wieder nicht, denn mit dem Vergehen des Wochenendes, reisen auch die Großeltern wieder ab. Nicht, dass ich sie nicht mag, aber auf Dauer ist es doch anstrengend, wenn man noch ein paar weitere starke Charaktere in dem Haus hat, welches sowieso nie schläft.

Dazu eine kurze (haha!) Geschichte.
Es war also die Nacht von Samstag auf Sonntag und ich schlief. Wie wahrscheinlich jeder normale Mensch. Abgesehen von der feierwütigen Meute. Wusstet ihr jedoch, dass die Clubs hier in den USA um 2 Uhr nachts schließen? Also nichts mit 'wir feiern die Nacht durch und bringen Brötchen mit nach Hause'. Also haben wahrscheinlich doch alle geschlafen. Gut, kommen wir zum Punkt!
Ich schlafe also und ich tue dies immer mit offener Tür. Ich weiß auch nicht wieso, aber ich mag es, denn dann fühle ich mich nicht so ausgeschlossen. Das passiert schnell, wenn man ganz allein in der dritten Etage wohnt.
Es ist viertel vor 5 am, als ich ein Geräusch höre und denke jemand ist in mein Zimmer gekommen um mich zu wecken. Also setze ich mich in meinem Bett auf und frage 'What's up?' Als ich keine Antwort erhalte, beschließe ich mein Licht einzuschalten um zu sehen, was hier los ist. Und das war der Fehler!
Ich betätige also noch total verschlafen den Lichtschalter.
Ich sehe auf einmal ein Viech auf mich zu fliegen und erst im zweiten Anflug auf mich bemerkte ich, worum es sich handelte. Eine FLEDERMAUS!
Ihr könnt euch vorstellen, wie ich reagiert habe. Ich habe geschrien und geschrien. Wie am Spieß!
Es hat echt gedauert, bis ich behört wurde, denn jeder dachte, es wäre J, die manchmal von Albträumen geplagt wird.
Allerdings erschien mein Gastpapa irgendwann auf meiner Treppe. Mindestens genauso verschlafen wie ich noch ein paar Minuten zuvor.
Er fragte, ob denn alles in Ordnung sei und auf meine panische Antwort 'No, I have a Fledermaus in my room!' erwiderte er nüchtern 'A what?'. Ich kann es ihm nicht verdenken. Da wir zuvor komischerweise (wenn man vom Teufel spricht!) schon von Fledermäusen gesprochen hatten und ich meinte, dass ich sie 'Flying mouse' nennen würde (sehr denglisch!), schrie ich ihm dieses Wort entgegen und er verstand sofort. Hut ab! (Nun weiß ich, sie heißen bat!)
Wir versuchten sie aus meinem Zimmer zu lotsen und als sie endlich den Weg durch die Tür gefunden hatte ordnete er mir an, diese zu schließen. Danach hörte ich aufgeregtes Fußgetrappel im ganzen Haus.
An schlafen war jetzt nicht mehr zu denken, ich zitterte am ganzen Körper, obwohl ich davor doch noch so müde gewesen war. Und ich machte mir tierische Vorwürfe, ich hätte alle geweckt und sie müssten nun alleine die Fledermaus jagen.
Schließlich schlief ich doch noch für cerca eine Stunde. Als ich aufwachte, traute ich mich aus zweierlei Gründen nicht heraus. Einerseits hatte ich Angst, die Maus sei noch da, auf der anderen Seite dachte ich, alle seien ziemlich sauer auf mich, da ich sie um ihren Schlaf gebracht hatte.
Als ich mich aufrappelte und vorsichtig die Tür öffnete, stellte ich erleichtert fest, dass mir nichts um die Ohren flog.
Ich ging in die Küche und wurde von einem freundlichen Gelächter empfangen.
Meine Gastmama ermahnte mich lachend, dass wenn ich Freunde einladen würde, ich sie doch bitte vorher ankündigen sollte. Jetzt kann ich auch drüber lachen. Ist ja eigentlich auch witzig. Oder nicht?
Ich wette jeder einzelne hätte ähnlich reagiert, da braucht ihr jetzt gar nicht so zu tun!
So viel zur kurzen Geschichte. Entschuldigt! (Besondere Grüße gehen bei dieser Geschichte an meine Oma!!)

Trotzdessen war das Wochenende noch ganz schön. Das Wetter hat wunderbar mitgespielt. Jeden Morgen haben mich die Sonnenstrahlen aus dem Bett gekitzelt und ich muss gestehen, ich bin ein Mensch, dessen Laune sehr vom Wetter abhängt.

Viele Programmpunkte standen nicht sonderlich auf dem Plan. Am Freitagabend waren wir mal wieder auf einem Picknick, der Samstag war sehr ruhig und Sonntag beschlossen wir uns das nahegelegene Battlefield in Gettysburg anzuschauen. Dieses war ein entscheidener Wendepunkt im Civil War.

"Now we are engaged in a great civil war..."
Wir haben uns einen Film über dieses Ereignis angeschaut und sind danach durch das anschließende Museum gestromert.

Meine Karte, hihi
Als es dann daran ging, sich das Battlefield an sich anzuschauen, haben die Frauen sich abgekapselt und sind shoppen gefahren.
Ich bin mir jedoch sicher, ich werde dem ganzen noch einmal einen Besuch abstatten.

Ansonsten war ich das Wochenende das erste mal bei einem amerikanischen Aldi einkaufen. Und tatsächlich sind die ähnlich aufgebaut, wie in Deutschland. Sie haben ungefähr die gleichen Fliesen im Laden selbst verlegt und ähnliche Produkte. Er unterscheidet sich also schon etwas von den anderen amerikanischen Supermärkten!

Aldi Süd
So, das war es erstmal wieder von mir (benutze ich den Satz immer, wenn ich schließe?).
Ich wünsche euch einen guten Wochenstart und angenehmere nächtliche Besuche, als ich sie hier bis jetzt erlebt habe, hihi. Und solltet ihr doch unsanft aus euren Träumen gerissen werden, denkt immre daran: Immer locker durch die Hosen atmen, meine Damen und Herren!

Kuss und Schluss
Franziska <3

Kommentare

  1. Oh ja eine Fledermaus im Zimmer ist der total Horror! Hatte ich in der Celler auch schon und hab nach Hilfe gerufen!
    Ich drück dich ganz lieb!
    Judith

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    1. Ohje, ja, das hatte mir dein Sohnemann schon erzählt!

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  2. Du hast Recht, Franziska, ich hätte auch so reagiert ;-)

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  3. Hallo Franziska wir können das mit der Fledermaus nachfühlen, denn wir hatten gleich mehrere im Schlafzimmer und gebissen hat sie mich auch. Gruß Oma und Opa.

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    1. Ich musste auch direkt an dich und die Geschichte denken, Oma!

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